Der Frühling in Deutschland durftet noch Krokussen, Hyazinthen, Tulpen und Flieder. Nach '' endlich wieder mehr draußen sein'', dem Latte Macchiato im Straßencafe und nach Frühjahrsputz zu Hause inklusive dem so nervigen Fensterputzern, das aber direkt wieder klare Sicht verschafft. Nach Neuanfang und Frische und der ersten Portion Sonnencreme auf der über den Winter wieder so käseweiß gewordenen Haut. Nach dem ersten Aperal Spritz auf der Sonnenterrasse und dem Rest Winterluft in der gestickten Decke, mit der man sich dort warm einmummelt und weit zurückgehehlt im Korbstuhl die Sonne auf die Nase scheinen lässt.
Sommer riecht hier nach glimmender Grillkohle. marinierten Knoblauch- oder Paprika- Steaks und Bratwurst auf dem Rost, nach Gelato aus dem Eiscafé, nach kühlem Bier und einen großen Glas Apfelschorle. Nach Chlor in der Luft und Pommes ''rot-weiß'' auf der Hand im Feierabend und verbannte Reifengummi bei der Deutschen Tourenwagen. Nach fast vertrocknetem Gras und flirrender Hitze auf den Straßen, nach stickiger U-Bahn und der heißen Luft, die einen beim Aussteigen entgegenkommt.
Herbst in Deutschland. Das ist der Geruch von Brezeln, Hendl und Weißwurst auf dem Oktoberfest, von der Kürbussuppe, die plötzlich alle kochen, mit Ingwer oder Chili oder Orangensaft , und von den saftigen Trauben, die jetzt geerntet werden und aus denen richtig guter Wein gemacht wird. Der Geruch von bunten Laub und dem Spaziergang, von Tee mit Kandis und Kaffee mit Aroma und von frischen Kühlem, manchmal drängendem Wind, der einen geradezu vorwärtsschiebt .
Der Winter riecht nach dem Schnee auf dem Fensterbrett klierend kalter Luft auf dem Feld und dem Bratapfel im Ofen. Nach Scheiben-Enteisen, und mancherofts noch nach Kohleofen. Winter bringt uns Glühweindurft un überhaupt die Aromen des Weihnachtsfestes: Zimt, Gewürznelken, Piment, Anis, Muskat. So start es dadurch in dem Städten riecht so rein ist der Duft in der unberührten Natur in dieser Zeit: Dort riecht es fast so ''weiß'' wie frisch gefallener Schnee
Quelle: 111 Gründe, Deutschland zu lieben von Juliane Gringer
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen